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deutschen Solarmodul Herstellern geht die Puste aus

Schock in der Solarindustrie!

Solarkomponenten und insbesondere Solarmodule sind in Deutschland aber auch Europa gefragter denn je. Während 2021 und 2022 die Modulpreise ein solides Grundniveau hatten, ist der Markt ab Februar 2023 massiv eingebrochen. Teilweise um über 50%. Grund ist vor allem, dass sich in China vermehrt Firmen ansiedeln, welche billig Module produzieren und massenhaft den deutschen Markt fluten. Der Endkunde kann kaum durchblicken, woran sich eben jene Module erkennen lassen. Insbesondere auf Bildern sehen Module weitestgehend ähnlich aus. In der Realität zeigt sich dann das Böse erwachen.

Die Module selbst werden oftmals bereits hier her geschifft, ohne dass eine Bestellung dahinter steckt. Diese verweilen dann hier in deutschen oder holländischen Lagern, sodass hier eine gute Verfügbarkeit herrscht. Generell ist die Produktion in China günstiger, aber ein weiterer Hauptfaktor des Preisverfalles ist, dass so schnell Module nachrücken, ohne dass diese überhaupt so schnell verbaut werden könnten. Es entsteht ein enormes Überangebot. Die Preise purzeln demnach weiter.

Während einige kleine deutsche Produzenten mit Müh und Not noch überleben können und sich vor allem mit Spezialprojekten über Wasser halten, hat es nun einen der größten deutschen Produzenten erwischt.

Meyer Burger muss ein großes Werk in Freiberg schließen, um Verluste zu begrenzen. Eine gewinnbringende Produktion ist schlichtweg nicht mehr möglich. Grundsätzlich sind deutsche Module durchaus beliebt, doch der "Made in Germany" Aufschlag ist dem Endnutzer dann mittlerweile doch zu hoch, da irgendwann das Argument der Premiumqualität an seine Grenzen gerät. Grob geschätzt sagen Experten, dass Endnutzer sogar gerne 20-40% mehr Geld für Qualität aus Deutschland ausgeben, doch mittlerweile liegen deutsche Module 70-120% über den Modulpreisen ausländischer Hersteller, sodass dies kein Endnutzer mehr bezahlen möchte. Die Hersteller bleiben schlicht auf ihren Modulen sitzen.

Es sind ca. 500 Beschäftigte betroffen. Einzelne Produktionslinien an anderen Standorten werden wohl vorerst für kleinere Projekte erhalten bleiben. Der Zukunftsmarkt heißt für Meyer Burger: USA.

Weitere Infos gibt's hier: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Meyer-Burger-macht-kurzen-Prozess-article24758217.html

Als MyVoltaics sind wir weitestgehend befreit von dem Thema, da wir uns immer auf spezielle Premiumprodukte fokussieren, welche das gewisse Extra an Technologie haben. So sind wir mit IBC Modulen gestartet in 2021 und sind dann auf HJT Module umgeschwenkt. Derweil liegt der Fokus auf bifaziale Glasmodule im gehobenen Bereich. Speziell wird sich hier auf sogenannte transparent Versionen fokussiert. Den Preisdruck spüren auch wir, dennoch werden wir in Zukunft nicht auf billig Module setzten, zumal gerade ein kleines Balkonkraftwerk mit wenigen Modulen das Maximum an Energie erzeugen sollte, was im Jahr möglich ist.

Der Ertrag von Billigmodulen ist dann beim Endkunden sehr ernüchternd, dennoch denken viele, dass sich die Amortisationszeit deutlich verkürzt. Dies ist aufgrund der schlechten Jahreserträge logischerweise nicht der Fall. Eine Übersicht zu Erträgen zwischen Premiummodulen und Billigmodulen folgt in unserer nächsten Blogreihe. Schauen Sie also gerne zwischendurch vorbei.

 

 

3 Kommentare zu deutschen Solarmodul Herstellern geht die Puste aus

  • Josef Gilles
    Josef GillesFebruary 25, 2024

    Warum bedauern Sie das Aus von deutschen Herstellern? Ihre Trina Module und auch Wechselrichter sind doch aus China. Das man bei einem deutschen Händler kaufen sollte, ist wegen der Abwicklung durchaus sinnvoll.

  • Josef Gilles
    Josef GillesFebruary 25, 2024

    Es ist leider so das die chinesischen Anbieter gute Meyer & Burger Maschinen für Ihre Produktion kaufen konnten. Die chinesischen Anbieter produzieren preiswerter, wie sie selbst schreiben. Das muß nicht zwingend schlechtes Material sein. Die deutschen Hersteller sind darauf angewiesen Vormaterialien aus China zu nutzen ( Siliziumeinkristall). Die Produktionsstückzahlen sind auch ein Kostenfaktor und da können unsere Hersteller nicht gegen halten. Wir brauchen grundsätzlich bessere Solarzellen, die einen massiven Mehrwert bieten. Dazu sind keine Fakten von unabhängigen Untersuchungen öffentlich bekannt. Bei einer Balkonanlage sind die Modulkosten nicht so relevant, bei größeren Anlagen muß aus betriebswirtschaftlichen Gründen jeder Mehrpreis einem entsprechenden Nutzen zuordnenbar sein. Die EU hat bis heute keine Nachweise für Subventionen gefunden, mit denen sich Schutzzölle begründen lassen.

  • Gerd Hoffmann
    Gerd HoffmannFebruary 25, 2024

    Hallo
    Das ist nicht schön was ich da gerade gelesen habe. Es tut mir sehr leid was da passiert ist.
    Ich habe 2023 eine Anlage bei ihnen gekauft und war über den Service sehr erfreut. Mir wurde bei allem geholfen von der Firma und das war nicht wenig. Die Anlage wurde beim Stammregister für mich angemeldet. Es gab Schwierigkeiten bei der Zulassung der Anlag und es wurde mir bis zur Zulassung immer geholfen. Ich glaube nicht das ein Ausländischer Verkäufer mir so geholfen hätte.
    Noch mal vielen Dank für alles und ich wüsche Ihnen alle gute für die Zukunft.
    Die die jetzt eine billige Anlage kaufen werden schon merken billig kaufen ist zweimal kaufen.
    Viele Grüße von Gerd Hoffmann aus Prenzlau

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